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die anklage

Kokainerwerb in 63 Fällen

Christoph Daum, 48, Beinahebundestrainer, wird zur Last gelegt, in 63 Fällen Kokain erworben und konsumiert zu haben. Zudem sollen Telefonmitschnitte, diverse umstrittene Haar-Gutachten, Zeugen aus dem Milieu und die Vertrauensleute eingeschleuster V-Leute Hinweise liefern, die zu einer Verurteilung wegen Anstiftens zu Straftaten reichen. Konkret soll Daum Dealer aufgefordert haben, ihm gleich 100 Gramm zu besorgen. Im schlimmsten Fall sind fünf Jahre Haft möglich.

Daum hat sich lediglich zum Gelegenheitskoksen bekannt. Sein persönliches Erscheinen vor der ersten großen Strafkammer, meist jeden Dienstag, ist vom Landgericht Koblenz angeordnet. Das Verfahren ist bis 26. Februar 2002 terminiert. Mit Daum sind zwei mutmaßliche Dealer angeklagt. Das Verfahren gegen einen geständigen Gelegenheitskonsumenten (Arzt) und einen Zwischenhändler (Kickboxmeister und Fitnessstudiobesitzer) wurde vergangene Woche abgetrennt, was das Anwälteaufkommen sichtbar reduzierte.

Ein psychologisches Gutachten zu Christoph Daum ist nach Auskunft des Gerichts nicht vorgesehen. Daum coacht derzeit Besiktas Istanbul, bislang mäßig erfolgreich. Am Wochenende reichte es zu einem 2:1-Sieg. MÜLL

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