Terror macht mal Pause

Das Netzwerk von Ussama Bin Laden will auf Anschläge gegen den WTO-Gipfel in Katar verzichten. Zusicherung erfolgt nach Drohung mit Schließung des TV-Senders al-Dschasira

GENF taz ■ Das von dem mutmaßlichen Terroristen Ussama Bin Laden geleitete Al-Qaida-Netzwerk will vor und während der vom 9. bis zum 13. November in Katar stattfindenden Welthandelskonferenz der WTO auf Attentate in Katar und den umliegenden Golf-Staaten verzichten. Eine entsprechende Information der Regierung Katars habe die USA dazu bewogen, an der Konferenz teilzunehmen. Das bestätigen übereinstimmend diplomatische Kreise aus den USA, aus Pakistan, Katar und der Genfer WTO-Zentrale der taz.

Die Zusicherung der al-Qaida erfolgte nach Verhandlungen mit dem Emir von Katar, Khalifa al-Thani. Dieser habe damit gedroht, andernfalls den in Katar ansässigen unabhängigen arabischen Fernsehsender al-Dschasira zu schließen. Der Sender strahlt auch Videobotschaften Ussama Bin Ladens aus.

Aufgrund der Zusicherungen des Emirs von Katar, dass keine Anschläge zu befürchten seien, haben die USA ihre ursprünglichen Bedenken gegen die Teilnahme an der Konferenz zurückstellt. Danach versicherte Emir al-Thani am 20. Oktober in einem Telefonat mit US-Vizepräsident Cheney, man habe die in Katar lebenden Al-Qaida-Sympathisanten „jederzeit voll unter Kontrolle“. In dem Telefonat bekräftigte der Emir die bereits zuvor vom pakistanischen Geheimdienst an die CIA übermittelte Zusicherung Bin Ladens zu einem Verzicht auf Attentate vor oder während der Konferenz.

AZU, KLH

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