Unsichere Zukunft

■ Das kroatische Frauen-Erholungshaus Seka plagen weiterhin Geldnöte

Wenn Gabriele Müller auf ihrer jährlichen Reise nach Hamburg kommt, bringt sie stets ein Thema mit: Die Geldsorgen von Seka. Obwohl das Frauen-Erholungshaus auf der kroatischen Insel Brac bereits seit 1997 existiert, ist die Finanzierung unsicher geblieben. Und für das kommende Jahr ist die Perspektive schlechter denn je: Bisher wurde das Projekt von der Hamburger Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales (BAGS) unterstützt. Da die aber von der neuen Regierung zerschlagen wird, „wird da sicher nichts weitergehen“, prognostiziert Seka-Leiterin Müller. Am Montag berichtet sie öffentlich über die Arbeit des Projektes.

Das wurde 1997 von einer Gruppe Hamburger Frauen initiiert, um Frauen und deren Kindern Unterstützung anzubieten, die im Krieg in Ex-Jugoslawien schlimmen Gewalterfahrungen ausgesetzt waren. Zum einen sollen diese bei Seka die Chance haben, sich in einem zweiwöchigen Urlaub zu erholen. Zum anderen war von vornherein ein Ziel des Projektes, Multiplikatorinnen auszubilden: Therapeutinnen, die vor Ort in Kroation, Bosnien und Serbien Frauen bei der Bewältigung ihrer Erfahrungen helfen können. Erstmals war dieses Jahr unter den BesucherInnen auch eine Gruppe von Frauen aus Hamburg, die bei Seka eine Woche Bildungsurlaub machten. Diese Möglichkeit wird vom Bildungsträger „die neue Gesellschaft“ auch für das kommende Jahr angeboten. Insgesamt waren bei Seka bisher 920 Frauen zu Gast. 250 waren es allein in diesem Jahr.

Das kostet Geld. Und eine feste Finanzierung hat Seka nicht. Einen Teil der Kosten trägt die „Deutsche Stiftung UNO-Flüchtlingshilfe“. Der größte Teil aber kommt durch Spenden zusammen. Müller appelliert vor allem an Interessierte, Fördermitglied im Verein Seka zu werden und das Frauenerholungshaus mit einem – wenn auch geringen – monatlichen Beitrag zu unterstützen.

„Es gibt Millionen Frauen, die einen Aufenthalt bei Seka dringend bräuchten“, sagt Müller. Nicht allein in Ex-Jugoslawien. Wenn sie nun Nachrichten über den Krieg in Afghanistan hört, dann weiß sie „nur zu gut, was für einen langfristigen Wahnsinn das Bombardement der USA in den Seelen anrichtet“. Elke Spanner

Veranstaltung für Männer und Frauen am Montag um 20 Uhr im Theater Monsun, Friedensallee 20. Spendenkonto: Seka Hamburg e.V., Haspa, Kto. 12 50 12 06 96. Seka-Stammtisch für Interessierte: Tel. 39 90 56 53 oder 866 166