Unerwünschter Auftritt

■ HWP-Studierende laden Wissenschaftssenator Jörg Dräger aus

Der für morgen geplante erste öffentliche Auftritt von Wissenschaftssenator Jörg Dräger könnte turbulent werden. Anlässlich der Einweihung des neuen Foyers an der „Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik“ (HWP), soll der neue Senator ein Grußwort sprechen.

„Wir Studierenden haben Dräger ausgeladen“, berichtet AStA-Hochschulreferent Martin Dolzer. Der Senator stehe für eine „ungebremst neoliberale Wissenschaftspolitik“ und sei deshalb „untragbar“. So wolle Dräger Hamburgs Hochschulen privatisieren und zu Dienstleistungsunternehmen umwandeln, in denen Studierende „nur noch Kunden sind, die für ihr Studium bezahlen müssen“. In diesem Konzept habe die Hochschule als Raum, die zu „kritischem, selbstbewussten Denken und verantwortlichem sozialen Handeln befähigt, keinen Platz“, heißt es in einer Resolution, die am 1. November auf einer Vollversammlung von rund 300 HWP-Studierenden verabschiedet wurde. Dolzer: „Wir hatten Dräger gleichzeitig angeboten, dass, wenn er kommt, um mit uns zu reden, wir ihn nicht ausladen. Stattdessen kam die Antwort, für den HWP-AStA allein käme er nicht“.

Die HWP-Aktivisten wollen nun morgen „symbolisch die HWP versteigern“, und andere „kreative Formen“ der Unmutsäußerung vorbringen – vordringlich gegen die von Dräger angekündigten Gebühren für Langzeitstudierende. „Wir gehen davon aus, dass Herr Dräger kommt“, sagt HWP-Sprecher Chris-tian Hild. Die offizielle Einladung bleibe selbstverständlich bestehen.

In der Wissenschaftsbehörde stößt das Vorgehen des AStA auf Unverständnis. Herr Dräger sei zu Gesprächen mit Studierenden bereit, würde aber lieber mit allen Asten gemeinsam sprechen, bittet Sprecherin Tanja Schmedt auf der Günne um Verständnis. kaj