Ausgewandert in den Cyberspace

Der Künstler Kyon lebte recht gut in Ostberlin, bis ihn eines helllichten Tages der Besitzer des Hauses seiner Mietwohnung vor die Tür setze, handgreiflich und mit allen materiellen Dingen, die man sich im Haushalt eines Künstlers vorzustellen hat. Kyon prozessierte, sah aber bald ein, dass auf diesem Wege dem Westen nicht beizukammen war. Seither bekämpft er das Monstrum mit dessen schärftster Waffe: Kyon zog kurzerhand um in den Cyberspace des Pentagons. Seine Website bei einem amerikanischen Gratisprovider ist seit dem Anschlag auf das World Trade Center leider kaum erreichbar, bodenständiger ist seine zweite URL, www.schlegel-hoefe.de. Das virtuelle Abbild der verlorenen Künstlerheimat verknüpft Lokalhistorie mit Texten über das reale Leben im Datenraum. niklaus@taz.de