„Balance des Terrors“

Britische Regierung legt neue Dokumente zu den Anschlägen vor. „Beweise für die Schuld Bin Ladens“

LONDON ap/afp ■ Die britische Regierung hat neue Dokumente vorgelegt, die Beziehungen der meisten der 19 Terroristen vom 11. September zu Islamistenführer Ussama bin Laden und dessen Terrornetzwerk al-Qaida beweisen sollen. Ein Vertrauter Bin Ladens habe behauptet, einige der Flugzeugentführer in Afghanistan ausgebildet zu haben, hieß es in der am Mittwoch auf der Web Site der britischen Regierung veröffentlichten Erklärung.

Es gebe „Beweise sehr eindeutiger Natur für die Schuld Bin Ladens und seiner Anhänger, die zu sensibel für eine Veröffentlichung sind“, hieß es. Das Dokument nimmt auch Bezug auf ein Video, das vom 20. Oktober stammen soll, in dem Bin Laden seine Verantwortung für die Anschläge quasi eingestanden habe. „Wenn die Rache für die Tötung unseres Volks Terrorismus ist, dann lasst die Geschichte bezeugen, dass wir Terroristen sind“, wird Bin Laden in dem Dokument zitiert. Bin Laden habe in dem Video eindeutige Drohungen gegen die USA und Großbritannien gerichtet. US-Präsident George W. Bush und Blair „verstehen nur die Sprache der Gewalt. Immer, wenn sie uns töten, töten wir sie, damit die Balance des Terrors erreicht wird“, zitiert das Dokument Bin Laden.

Die britische Polizei nahm am Mittwoch einen 30-Jährigen fest, der in Verbindung zu den Terroranschlägen vom 11. September in den USA stehen soll. Eine Anti-Terror-Einheit von Scotland Yard fasste den Mann in einer Wohnung im Südwesten Londons. Yard folgte damit einer Bitte des amerikanischen FBI.