Australien: Kein Asyl für Taliban

CANBERRA taz ■ Australien ist nicht bereit, Taliban-Mitglieder, die Verfolgung durch die Nordallianz in Afghanistan befürchten, als Flüchtlinge aufzunehmen. Dies erklärte Einwanderungsminister Philip Ruddock gestern dem australischen Rundfunksender „2GB“. „Wir brauchen niemanden aufzunehmen, der Verbrechen gegen die Menschheit begangen hat“, so der Minister. Außerdem könnten afghanische Bootsflüchtlinge nach dem Fall des Taliban-Regimes ihre Asylalanträge nicht mehr mit der Verfolgung durch die Taliban begründen. Ruddock stellte eine Verminderung der Zahl der in Indonesien eintreffenden Flüchtlinge fest, seitdem Australien eine harte Politik gegen Bootsflüchtlinge eingeschlagen hat. Die meisten illegalen Einwanderer benutzen Indonesien als Sprungbrett nach Australien. Der Minister betonte, dass sein Land aufgrund der UNO-Konventionen nur verpflichtet sei, die Anträge von Asylbewerbern zu bearbeiten, die sich in Australien aufhalten, nicht aber die der Bewerber im Ausland. BBB