Hilfskonvois unterwegs

UHNCR fordert militärischen Schutz für Hilfslieferungen. Flüchtlinge aus dem Iran sollen zurück nach Hause

GENF/PESCHAWAR AP/AFP/epd ■ Der Sprecher des Weltflüchtlingshilfswerks (UNHCR), Kris Janowski, hat sich für eine militärische Absicherung humanitärer Hilfseinsätze in Afghanistan ausgesprochen. Insbesondere die Straßen und Flughäfen müssten für die Transporte sicher sein. Sobald es möglich sei, solle eine Luftbrücke nach Bagram und vielleicht auch in andere afghanische Städte eingerichtet werden. Billiger und effizienter sei allerdings der Transport von Hilfsgütern über die Straße.

Trotz der zunehmenden Sicherheitsbedenken hat sich ein Hilfskonvoi des Welternährungsprogramms (WFP) auf den Weg in die afghanische Hauptstadt Kabul gemacht. 48 Lastwagen mit 1.300 Tonnen Weizen verließen gestern die Stadt Peschawar im Osten Pakistans.

Der UHNCR-Sprecher verwies außerdem auf die Gefahr, dass sich entmachtete Taliban in den Lagern unter die übrigen Afghanen mischen könnten. Hier müsse zumindest sichergestellt werden, dass keine bewaffneten Kämpfer mit den Flüchtlingen zusammenlebten, wie man es in Ruanda erlebt habe. Er gab zu bedenken, dass Taliban, die den Kampf aufgeben und die Waffen niederlegen, auch zu Flüchtlingen werden können.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk bereitet unterdessen im Iran die Rückführung afghanischer Flüchtlinge in ihre Heimat vor. In Teheran hätten UNHCR-Mitarbeiter mit Vertretern der iranischen Regierung entsprechende Pläne erörtert, sagte UNHCR-Sprecher Ron Redmond gestern in Genf. Die Rückkehr sollte auf freiwilliger Basis und in organisierter Form erfolgen. Wenn sich die Lage in Afghanistan weiter stabilisiere, könnte eine groß angelegte Rückführaktion im kommenden Frühjahr beginnen. Zur Vorbereitung soll eine Kommission aus Vertretern der Afghanen, der iranischen Regierung und des UN-Flüchtlingshilfswerks gebildet werden.