IUB soll nicht ins Staatssäckel langen

■ Heftige Kritik an Hochschulbauförderung für Privatuni

Die Entscheidung des Wissenschaftsrates, die International University Bremen (IUB) für die Aufnahme in die Hochschulbauförderung des Bundes vorzuschlagen, stößt auf teilweise heftige Kritik. Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Klaus Landfried, giftet in der Süddeutschen Zeitung, es sei nicht nachvollziehbar, warum die Privatuni nach 230 Millionen Mark Anschubfinanzierung vom Land Bremen nun noch einmal stattliche öffentliche Mittel erhalten müsse. Vorher müsse die IUB erst einmal beweisen, dass sie Gutes leiste. Die hat mit gut 80 Millionen Mark etwas mehr Geld beantragt, als bisher insgesamt aus dem Bundestopf an private Hochschulen ging.

In dem Zeitungsbericht über Landfrieds Äußerungen entstand außerdem der Eindruck, Bremens öffentliche Hochschulen müssten unter einer wahrscheinlichen Bewilligung für die IUB leiden. „Stimmt nicht“, heißt es unisono von Hochschule und Uni Bremen. Die Mittel werden zwar über die Landesregierung beantragt, aber nicht nach Länderquoten vergeben. Die IUB konkurriert daher mit allen deutschen Hochschulen gleichermaßen um die Zuschüsse. Kritisch äußert sich dagegen der Präsident der Uni Oldenburg, Siegfried Grubitzsch, gegenüber der taz: „Ich bin zwar grundsätzlich vom Konzept der IUB überzeugt, aber wenn der Etat für die Hochschulbauförderung nicht erhöht wird, müssten die staatlichen Hochschulen ihren Erstlingsanspruch gegenüber den Privaten verteidigen.

Bei der IUB ist man verschnupft über die Kritik von Landfried: „Wir verstehen diese Neid-Kampagne nicht“, sagt IUB-Präsident Fritz Schaumann. „Damit hat sich Landfried als Verteidiger des Status quo und Gegner von Innovationen im Hochschulbereich geoutet.“ Die IUB habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie ihr Recht auf Bauförderung nutzen wolle. jank