„Liebe taz...“ Schmierestehen für Rumsfeld

Betr.: „Grüne wollen Kriegskanzler“, taz vom 21.11.01

Nachdem Grünen-Chef Möhle in den letzten Wochen seine Meinung zur Bombardierung afghanischer Städte geändert hat, ist sein Bekenntnis zum Kriegskanzler nicht verwunderlich. Die „Sachzwänge“, die die grünen Funktionäre dabei leiten, wie er behauptet, konnte er allerdings nicht benennen. Rasterfahndung und „Otto-Pakete“ mit grünem Segen, Castoren, die rollen, Atomausstieg ohne Abschaltung aller Meiler, Steuerreform mit Milliardengewinnen für Reiche und Konzerne sind durchschlagende Argumente für notwendiges Weitermachen der Grünen in der Regierung. So toll war der Einfluss der Grünen, dass deutsche Truppen sich nicht am Abwurf von Splitterbomben beteiligen. Es sind „nur“ Schiffe, Panzer und 100 müde Einzelkämpfer. Eine pazifistische Beigabe. Wer für den Kriegskanzler gestimmt hat, der hat auch für den Krieg gestimmt – der steht Schmiere für Rumsfeld, der jetzt keine Gefangenen machen will.

Herbert Thomsen