: Grüner Salon
Sozialistisch feiern mit der Kurkapelle
Als gesellschaftliches Experiment mag sich der Sozialismus ja wieder im Bücherschrank verzogen haben. Deswegen darf man trotzdem weiter ungeniert die rote Fahne hissen und mit den musikalischen Pfunden der Kollektivierung wuchern. Meint die Bolschewistische Kurkapelle schwarz-rot. Am Sonntag feiert der Trupp vom Prenzlauer Berg im Grünen Salon stolzes 15-jähriges Bestehen und legt die neue Platte dazu. „Leben“ heißt die. Was verheißungsvoll klingt und nach nordkoreanischen Revolutionsopern, nach serbokroatischen Blasmusiken und sonstigem Pop-Bruchwerk, das in bester Eisler-Schulung zertanzt wird: Immer zwei Schritte vor und einen wieder zurück. Gäste wie Caterine Stoyan und der wundersame Lars Rudolph helfen den unerschrokenen Bolschewisten dabei. An diesem Abend, an dem man schon noch raus sollte. Wenn einen das Wahrheit-Fest im Schiller-Theater nicht gar zu arg zerrüttet hat.
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