Kritik stets nur überhört

Die UN-Hochkommissarin beklagt massive Verletzungen der Menschenrechte durch die Nordallianz in Afghanistan

MADRID epd ■ UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Mary Robinson, hat nach der Vertreibung der lokalen Taliban-Behörden in Afghanistan schwere Menschenrechtsverletzungen beklagt. Die UNO hätte deutliche Hinweise darauf, dass es in mehreren Städten durch die neuen Machthaber zu Massakern und Vergewaltigungen gekommen sei, sagte Robinson gestern.

Sie sprach sich für die Stationierung von internationalen Sicherheitskräften in Afghanistan aus. Wer sich Menschrechtsverletzungen schuldig gemacht habe, solle von der neuen afghanischen Verwaltung ausgeschlossen bleiben.

Robinson kritisierte am Rande einer UN-Konferenz über die Erziehung zur Toleranz und Religionsfreiheit an Schulen, die UNO hätte „Jahr für Jahr“ von der schlimmen Menschenrechtssituation in Afghanistan berichtet, doch es habe „niemanden gekümmert“.