die kinowelt-saga

Filmreifes Melodram

Für 300 Millionen Dollar hatte die Kinowelt im Sommer 1999 beim Hollywood-Major Warner Bros. (Teil des Mediengiganten AOL-Time Warner) rund 600 Stunden TV-Serien und 245 Spielfilme gekauft: Der Durchbruch als dritte Kraft im deutschen Programmhandel schien geschafft. Auch die Kirch-Gruppe und RTL waren hinter dem Filmpaket her, ihnen war allerdings der Preis zu hoch. Sie steckten zurück – und schalteten auf Boykott: Die Sender von Kirch bis Bertelsmann zeigten der Kinowelt bisher die kalte Schulter, nur bei den Öffentlich-Rechtlichen wurde das Unternehmen einige Programmstunden los. „Einige der deutschen Firmen waren ziemlich naiv bei ihrem Versuch, in Hollywood zu landen“, urteilte die Branchenbibel Variety. STG