piwik no script img

Gegen Tötung von Embryonen

Enquetekommission legt Bericht zur Stammzellenforschung vor. Embryonale Stamm-zellengewinnung nicht verantwortbar. Mitglieder uneinig über Import von Stammzellen

BERLIN afp ■ Die Enquetekommission des Bundestages „Recht und Ethik der modernen Medizin“ hat gestern einen 150-seitigen Bericht zur Stammzellenforschung vorgelegt. Danach hält die Kommission angesichts der ethischen Konflikte die Gewinnung von Stammzellen aus Embryonen, bei der menschliches Leben vernichtet wird, für nicht verantwortbar. Das Gremium sei sich darin einig, dass die Tötung von Embryonen zu Forschungszwecken verhindert werden soll.

Zur Frage des Imports menschlicher embryonaler Stammzellen zu Forschungszwecken werden im Bericht unterschiedliche Ansichten widergegeben. So gibt es eine Reihe von Kommissionsmitgliedern, die strikt gegen den Import sind. Sie seien der Meinung, dass die Regierung alle Möglichkeiten ausschöpfen sollte, um einen Import zu verhindern. Andere Mitglieder bezweifelten, dass ein vollständiges Verbot des Imports von menschlichen embryonalen Stammzellen verfassungs- und europarechtlich begründet werden könne. Der Import sei deshalb unter engen Voraussetzungen zu tolerieren.

Der von Gerhard Schröder (SPD) einberufene Nationale Ethikrat will morgen eine Entscheidung zu dieser Frage fällen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen