Choreografiestunden

■ St. Pauli-Fans wollen ein Fahnenmeer

Heiko Schlesselmann steht wie seine Mannschaft vor einem Debüt. Das erste Mal spielt der FC St. Pauli im neuen Stadion, das in der Nähe der Müllverbrennungsanlage erbaut wurde, gegen den Lokalrivalen HSV. .“Das ist eines der beiden Highlights der Saison“, erklärt der Fanbeauftragte, um „das zweite ist das Rückspiel“ direkt anzuschließen. Der feine Außenristtritt von Rüdiger Wenzel zur 1:0 Führung für den FC St. Pauli waren, selbst wenn es zum Sieg nicht reichte (1:2 am Ende), die bisher schönsten 20 Minuten Derbygeschichte für Schlesselmann. „Das wurde auch zum Tor des Monats gewählt“, erinnert er sich.

Viele seiner Derby-Erinnerungen sind weniger schön. „Natürlich das 0:5, aber auch die Jagdszenen zwischen gewaltbereiten HSV-Anhängern Anfang der 90er Jahre“, erwähnt Schlesselmann. Im neuen Stadion werden sich solche Szenen durch eine vernünftige Fantrennung kaum wiederholen. Trotzdem wollen die St. Pauli-Supporter ordentlich Rabatz machen. „In einem komplett überdachten Stadion kann man schönere Sachen machen als früher in der zugigen Ostkurve.“ Entsprechende Choreografien, um „dem HSV zu zeigen, wie man als Fan dieses Stadion nutzen kann“, sind bereits geplant - ,verraten wird aber nichts“.

Das einige Karten an den HSV zurückgegangen sind, ist für Schlesselmann kein Wunder. „Unsere Fans wollen den HSV in seinem Heimspiel nicht finanziell unterstützen.“ Für das Rückspiel mit Heimrecht für den FC St. Pauli im MVA-Stadion, „werden wir unser Heimspiel auch zu einem solchen machen“, ist sich Schlesselmann sicher. fog