und sonst?
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Gottlose Stadt! Zur Liturgiefeier vor der ersten Sitzung des Abgeordnetenhauses blieb Sankt Lukas in Kreuzberg gähnend leer. Nur 40 von 141 Parlamentariern drückten die Bänke, kein roter Schal weit und breit, dafür ein (!) PDS-Abgeordneter. Kein Wunder, dass den VolksvertreterInnen der Sinn fürs Transzendente abgeht, wenn öffentlich gesponserte Drogenbusse durch die Stadt rauschen: Ein großer gelber 100er schlingert heute mit fünf pfälzischen Jungwinzern, die kostenlos Wein ausschenken, zwischen Zoo und Alex herum.

So viel Gottesferne bleibt natürlich nicht ungestraft. Erstens: Das Lebensmittelaufsichtsamt warnt vor rohen Mettwürsten aus Baden-Württemberg. In der knorpeligen Masse wurden Salmonellen entdeckt. Zweitens: Der Landessportbund warnt vor dem Verlust des Olympia-Stützpunktes (OSP) durch die geplante Kürzung des Landesanteils an der Finanzierung. Es drohe der Rückfall auf „das Niveau von Lüchow-Dannenberg“. Drittens: Da sind wir schon längst. In einem Städtetest der Fachzeitschrift Hörzu machte Berlin eine Bruchlandung auf Platz 51 – noch hinter Gera. Den ersten Platz belegt das fromme München.

Ganz überflüssig sind Berlins Kirchen übrigens nicht: Der Verein „Asyl in der Kirche“ und sein Berliner Ableger erhalten die Carl-von-Ossietzky-Medaille von der Internationalen Liga für Menschenrechte. Mit Zivilcourage habe man die Abschiebung von Flüchtlingen verhindert und so Menschenrechte verteidigt. Wir gratulieren.