Neue Universität für Frauen über 25

Im Herbst nächsten Jahres öffnet die Frauenuniversität in Simbabwe ihre Pforten. Noch werden Fördermittel gesucht

Afrikanische Frauen über 25 Jahren, die aufgrund fehlender Ressourcen oder familiärer Verpflichtungen nicht studieren konnten, haben die Möglichkeit, einen Abschluss an einer eigens für sie vorgesehenen Hochschule zu machen. Ab September nächsten Jahres soll der Betrieb an der „Frauenuniversität in Afrika“ (WUA) in der simbabwischen Hauptstadt Harare losgehen, der zweiten ihrer Art auf dem schwarzen Kontinent. Auch die Ahfad-Universität im Sudan ist ausschließlich Frauen vorbehalten.

Die Kapazitäten der WUA reichen für maximal 400 Studentinnen, die sich auf die Studiengänge Sozialwissenschaften, Landwirtschaft, Umweltstudien sowie Wissenschaft/Technologie aufteilen werden.

„Die Idee hat uns anfangs geängstigt. Dann haben wir uns gefragt, warum uns nicht gelingen sollte, was andere geschafft haben“, sagt Hope Sadza, Rektorin der neuen Frauenuniversität in Afrika (WUA).

Im südlichen Afrika ist der Bildungsweg für junge Mädchen und Frauen aufgrund traditioneller Werte, früher Heiraten und Schwangerschaften häufig versperrt. „Auf dem langen und dornigen Weg zu Gleichheit und Gleichberechtigung kann die Gründung einer Universität dazu einen guten Beitrag leisten“, heißt es in einem universitären Strategiepapier. In Afrika bebauen größtenteils Frauen das Land und produzieren 80 Prozent der Nahrungsmittel, wie aus einer regionalen Studie, „Beyond Inequalities, Women in Southern Africa“, hervorgeht. Dennoch werden sie in Entscheidungsfragen übergangen.

Das heißt, dass ihnen Land und Wasser durch Gesetze oder Traditionen und der Zugang zu verbessertem Saatgut, Dünge- und Pflanzenschutzmitteln vorenthalten wird. Auch hier will die neue Uni ansetzen. Die Studentinnen werden nicht nur fachlich geschult. Ihnen werden auch politische Führungsqualitäten vermittelt. Und doch wird die neue Hochschule für viele Frauen nicht zugänglich sein, denn die Studiengebühren belaufen sich auf jährlich 3.000 US-Dollar.

Sadza zufolge bemüht sich die Universität um internationale Fördergelder, um Frauen, die die Gebühr nicht aufbringen können, doch noch zu einem Studium zu verhelfen. Bisher liegen WUA finanzielle Zusagen in Höhe von knapp einer halben Million Dollar vor. (IPS)