wohin morgen
: Kein Ort. Nirgends.

„Ich hab noch einen Koffer in Berlin“, sang Marlene Dietrich wehmütig über ihre Stadt, in die sie dereinst zurückkehren wollte. Augusto Boals „Mit der Faust ins offene Messer“ ist eine sehr unverklärte Version dieses Themas, denn für seine sechs Protagonisten, politische Flüchtlinge, gibt es kein Zurück in ihre Heimat. Es gibt aber auch kein Vorwärts. Die unendliche Reise zermürbt die Reisenden, die nichts mehr haben als ihren Koffer. Der Brasilianer Boal hat dieses preisgekrönte Stück selbst im 15-jährigen Exil verfasst und das „Theater der Unterdrückten“ begründet. Auch die Ratten 07, mehrfach ausgezeichnetes Obdachlosentheater der Volksbühne, werden das Sujet im Zentrum Kreuzberg am Kottbusser Tor wie immer mit eigener Erfahrung unterfüttern. Authentischer geht’s nicht. Premiere Freitag. Weitere Vorstellungen jeweils am Wochenende. Karten unter ☎ 2 47 67 72.

Zentrum Kreuzberg, Freitag 20 Uhr