Siegertypen brauchen Luxus

Der Deutsche Fußball-Bund hat die wichtigste Grundvoraussetzung zum Gewinn des vierten WM-Titels geschaffen: Ballack und Kollegen hausen im Ferienkomplex Seagaia

BERLIN taz/dpa ■ Mehrere Golfplätze, noch mehr Tennisfelder, dazu der „Ocean Dome“, der größte Indoor-Wasserpark der Welt mit ein paar netten Pools, einem künstlichen Sandstrand sowie einem Dach, das sich öffnen lässt – die Fußball-Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea im Juni wird für die deutschen Elitekicker garantiert ein angenehmes Erlebnis. Die Vorrunde verbringen Rudi und seine wackeren Recken nämlich im Ferienkomplex Seagaia an der Pazifikküste der südjapanischen Hauptinsel Kiushu, ganz in der Nähe der Stadt Miyazaki und eineinhalb Flugstunden von Tokio entfernt, dort also, wo im letzten Jahr noch die Außenminister der G-8-Staaten zusammengekommen waren.

Was auf den ersten Blick gewaltig nach Luxus für kickende Jungmillionäre aussieht, ist natürlich nichts anderes als die Grundvoraussetzung, um zum vierten Mal Fußball-Weltmeister werden zu können. Sagt übrigens auch Rudi – mehr oder weniger: „Wenn man so lange von zu Hause weg ist, muss alles stimmen. Da müssen Trainingsplätze und Hotel absolut top sein“, weiß der Republik oberster Teamchef. Schließlich geht es (die taz berichtete) schon in der Vorrunde gegen so schweineschwere Gegner wie Saudi-Arabien (1. Juni in Sapporo), Irland (5. Juni in Ibaraki) und Kamerun (11. Juni in Shizuoka). Zu den Vorrundenspielen, über ganz Japan verteilt, reisen Ballack und Sportskameraden jeweils per Flieger an. Das Schlechte daran: Dazu müssen sie ihre Nobelherberge für ein paar Stunden verlassen. Das Gute: Sie dürfen zurückkommen und in angenehmem Ambiente ihre glorreichen Siege feiern. Wahlweise irgendwo am Pool oder auf dem Golfplatz. KET