Schuldunbewusst

Der Rechtssenat zeigt keinerlei Anlass, das Fehlen Hamburgs bei der Gedenkfeier für die ermordeten lettischen Juden in Riga zu bedauern. In der Antwort auf eine kleine Anfrage der GAL-Abgeordneten Christ Goetsch weist der Senat lediglich darauf hin, dass das ehemalige Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Hamburgs, Arkadij Gurevics, vor Ort gewesen sei und die Namensliste der Hamburger Opfer dort übergeben habe. Hamburg sei damit „die einzige deutsche Stadt, die durch einen Überlebenden des Riager Ghettos repräsentiert wurde“. Inwiefern die anderen deutschen Städte offizielle VertreterInnen zu den Feierlichkeiten in der vergangenen Woche nach Riga geschickt hätten, entzieht sich der Kenntnis des Senates.