Spender abgeblockt

IHK-Chef Gegenbauer scheitert trotz Geldgebot mit dem Versuch, die PDS doch noch für Olympia zu begeistern

Die Olympiabefürworter sind bei der PDS erneut abgeblitzt. Fraktionschef Harald Wolf und Gregor Gysi lehnten am späten Montagabend einen Vermittlungsvorschlag des Chefs der Industrie- und Handelskammer (IHK), Werner Gegenbauer, ab. „Die PDS hat Angst, in der Olympiafrage ihr Gesicht zu verlieren“, sagte der Unternehmer Roland Specker, der die Initiative gemeinsam mit Gegenbauer gestartet hatte.

Gegenbauer und Specker schlugen der PDS vor, sich auf eine „fristwahrende Bewerbung“ einzulassen. Demnach hätte die Stadt vor Fristende am 31. Dezember beim Nationalen Olympischen Komitee (NOK) offiziell ihren Willen zur Ausrichtung der Sommerspiele 2012 bekunden sollen, ohne sich schon endgültig entschieden zu haben. Die Bewerbungsgebühr von 150.000 Euro hätten Gegenbauer und Specker persönlich getragen.

Mit dieser Aktion wollten sie eine erneute Wirtschaftlichkeitsprüfung einer Bewerbung erreichen. „Das hätte bis Ende Januar durch einen unabhängigen Gutachter geschehen können“, sagte Specker, „dann hätte der neue Senat immer noch die Möglichkeit gehabt, das Vorhaben abzublasen.“ Auch den Vorschlag, für die am Donnerstag im Abgeordnetenhaus geplante Olympia-Abstimmung den Fraktionszwang aufzuheben, lehnte die PDS laut Specker ab.

Das Unternehmerduo wirft SPD-Landeschef Peter Strieder vor, bei den Koalitionsverhandlungen mit falschen Zahlen zum Thema Olympia operiert zu haben. Während Strieder von Baukosten in Milliardenhöhe ausgeht und von einem „unkalkulierbaren Risiko“ sprach, rechnen Gegenbauer und Specker mit einem Gewinn für die Region von mehreren hundert Millionen Euro. SPD und PDS hatten am Sonntag nach Koalitionsverhandlungen verkündet, dass sich Berlin nicht um Olympia 2012 bewerben werde. DDP