Mit Schlickkugeln

■ Futter für Globalisierungsdebatten: Der Film „Kisani Sabah“ von Ulrike Schaz

Ulrike Schaz, Filmemacherin und Autorin, wird heute Abend ihrem 82-minütigen Film Kisani Sabah im Buttclub vorstellen. Nach Dokumentationen in Thailand (Die Glücks-Spirale) und in Indien (Antikörper gegen Schwangerschaft) hat Schaz nun mit ihrer Kamera den Kampf landloser Frauen in Bangladesh festgehalten.

Sie leben auf Schwemmlandinseln im Süden des Landes, chars genannt, mitten in einem Fluss. Bewaffnet mit Besen, Stöcken, gespitzten Pfeilen und Kugeln aus gebranntem Schlick, so berichten sie schelmisch in dem Film, haben die Frauen dieses Land einfach besetzt – und gegen die Schlägerbanden der Großgrundbesitzer vom Festland verteidigt. Um ihr Recht auf Land, das in Bangladesh eigentlich gesetzlich verbürgt ist, auch de facto geltend zu machen, haben sich die Frauen in der Kisani Sabha, die Männer in der Krishok Federation organisiert.

Nach einem Abend mit Gewerkschafterinnen aus den US-amerikanischen Bewegungen illegaler ArbeiterInnen soll die Film- und Diskussionsveranstaltung mit Ulrike Schaz die Debatten um Globalisierung im Buttclub fortsetzen und unter einem feministischen Blickwinkel vertiefen. Weitere Veranstaltungen sind geplant. xml

heute, 20 Uhr, Buttclub (Hafenstr. 126)