Gemeinsam über Grenze

Gipfelgegner machen sich auf den Weg nach Brüssel. In Aachen Demo gegen behördliche Ausreiseverbote

BERLIN taz ■ Die EU-Gipfel-Kritiker machen mobil. Seit gestern Nacht haben sich die ersten mit koordinierten Busfahrten nach Brüssel aufgemacht. Dort findet heute eine Großdemo der europäischen Gewerkschaften statt, zu der rund 70.000 Menschen erwartet werden.

Der Auftakt der deutschen Mobilisierung findet heute Nachmittag in Aachen statt, wo das Bündnis autonomer und antirassistischer Gruppen „Open Up – the borders“ eine Großdemo anreisender Gipfelgegner gegen die behördlichen Ausreiseverbote organisiert. Für den Freitagmorgen ist dann „ein gemeinsamer Grenzübertritt“ geplant, sagte eine Sprecherin des Open-Up-Bündnisses. So solle verhindert werden, dass einzelne Demonstranten an der Ausreise gehindert und in Unterbindungsgewahrsam verbracht würden. Unterdessen ist es in Brüssel schon zu ersten Festnahmen gekommen. 14 Umweltaktivisten hatten die Büros des Verbandes der europäischen Chemieindustrie besetzt. Sie wollten damit gegen den Einfluss der Chemie-Lobbyisten auf die EU-Umweltpolitik protestieren. Sie wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen. Außerdem kamen drei Globalisierungskritiker vorübergehend in Haft, da sie innerhalb der geplanten Sicherheitszone Plakate geklebt hatten.

Derweil gehen Attac und andere Organisationen in Brüssel davon aus, „dass die Polizei hart durchgreifen und es möglicherweise dieselben Szenen wie in Genua geben wird“, so Attac-Sprecher Christoph Bautz. HKL