Handelskammer: Bildung für den Standort

■ Interessensvertretung der bremischen Wirtschaft stellt künftige Schwerpunkte vor

Bei der letzten Landespressekonferenz dieses Jahres stellte die Handelskammer die Schwerpunkte ihrer Arbeit im nächsten Jahr vor. Die Handelskammer, das waren in diesem Fall zehn ernste Herren mit Krawatten – die Umsetzung einer Frauenquote täte dringend not, steht aber nicht auf dem Zukunfts-Zettel. Dafür steht dort der Wunsch nach politischer Kontinuität, um die zarten Hoffnungen auf Wachstum im nächsten Jahr nicht zunichte zu machen. „Das Jahr, das hinter uns liegt, hat gut begonnen, sich dann aber doch nicht ganz so entwickelt, wie wir uns das vorgestellt haben“, bedauerte Kammerpräses Dirk Plump. Bremen könne seinen Beitrag dazu leisten, „strukturelle Wachstumshindernisse zu beseitigen“.

Neben der großen Koalition als Garant für politische Stabilität zählte Plump dazu vor allem ein Marketingkonzept, das Bremens Vorzüge gebündelt und aus einer Hand nach draußen verkaufe. Für den Beginn des kommenden Jahres kündigte er ein Positionspapier zur Stärkung der Kultur- und Freizeitwirtschaft an. Zwar seien die Übernachtungszahlen in diesem Jahr leicht gesunken, doch handele es sich um eine Wachstumsbranche. Dabei ließ er sich auch von den jüngsten Space-Park-Nachrichten nicht irre machen. „Das kann schon mal passieren, dass man länger nach einem Ankermieter suchen muss“, glaubt er, „im übrigen müssen Unternehmer optimistisch sein.“

Über das Niveau solcher Allgeminplätze kamen auch die anderen Themen auf dem Wunschzettel nicht hinaus. „Bei der Bildung entscheidet sich der Standortwettbewerb“, weiß Plump, und die Bremer Wirtschaft will das ihrige für Verbesserung tun: „Betriebspraktika für Lehramtsstudenten“ und das Plädoyer für ein Schulfach „Wirtschaft“ seien Eckpunkte. hey