veranstalter sparen
: ITB-Absagen

Der weltweit wichtigsten Tourismusmesse ITB, die vom 16. bis 20. März in Berlin stattfindet, kehren einige führende deutsche Reiseveranstalter den Rücken. Auch die Lufthansa wird dieses Jahr nicht auf der Messe vertreten sein. „Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage“, so Katrin Hassenstein von der Lufthansa-Pressestelle. Neben deutschen Veranstaltern wie der Rewe-Gruppe und dem Münchener Anbieter FTI verzichtet auch Europas zweitgrößter Reiseveranstalter, Thomas Cook, auf einen eigenen Stand auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB).

ITB-Projektleiterin Susanne Rousselot betonte, von einer Absagewelle könne allerdings nicht die Rede sein. Unter anderem Weltmarktführer Preussag nimmt wie geplant teil, auch Alltours Flugreisen, größter konzernunabhängiger Veranstalter im deutschen Markt, wird wie geplant an der Messe dabeisein.

„Die Höhe der Standmieten reicht aus, um zu überlegen, ob man sie nicht einsparen will“, sagte Thomas-Cook-Vorstandsmitglied Detlef Altmann zur Begründung. Thomas Cook (ehemals C & N Touristic) habe nach den Terroranschlägen vom 11. September „heftige Buchungseinbrüche“ erlitten. Die Winterplanungen würden trotz einer leichten Verbesserung der Lage voraussichtlich nicht erreicht. Urlauber buchten ihre Reisen später als in den Vorjahren. Allerdings hätten Marktuntersuchungen gezeigt, dass die Lust am Reisen insgesamt nicht vergangen sei.

Deuschlands drittgrößter Touristikanbieter Rewe begründet die Absage ebenfalls mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten: „Die sieben Reiseveranstalter von Rewe werden sich im laufenden Geschäftsjahr 2001/2002 (31. Oktober) auf die regionalen Verbrauchermessen konzentrieren“, sagte eine Sprecherin. Die Entscheidung gegen die ITB sei bereits im Juli getroffen worden und stehe nicht im Zusammenhang mit der Unsicherheit im Tourismusmarkt.

Eine Sprecherin von FTI sagte: „Wir nehmen wegen wirtschaftlicher Überlegungen nicht teil.“ Dies liege zum einen am allgemeinen Sparkurs bei der noch defizitären FTI, zum anderen an den Folgen der Anschläge. Die Entscheidung gelte nur für das Jahr 2002.

ITB-Projektleiterin Rousselot sagte, bei den Absagen handele es sich „um eine normale Fluktuation“. Zudem sei die ITB eine internationale Veranstaltung. Absagen aus dem Ausland gibt es nach Angaben des Messesprechers Michael Hofer nicht. Vielmehr gebe es zahlreiche Anfragen nach mehr Platz auf der ITB 2002, denen nicht entsprochen werden könne. Vor allem beim Kulturtourismus und den Hotelgesellschaften sei Zuwachs zu verzeichnen. Die Ausstellerzahl auf der Messe werde mit rund 10.000 so hoch wie im Vorjahr sein. DPA/ED