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Der Weltkulturerbe-Ausschuss der Unesco hat 18 neue Stätten aufgenommen. Davon zählen zwölf Stätten als Weltkulturerbe und sechs als Naturerbe dieses Planeten. Das historische Zentrum Wiens, die mittelalterliche Stadt Provins bei Paris und die Bergwerksregion bei Falun in Schweden gehören dazu, aber auch die britische Dorset-Küstenregion und die chinesischen Yungang-Grotten. Bisher stehen etwa 700 Natur- und Kulturdenkmäler im Verzeichnis des Weltkulturerbes.

Noch mal unsere guten alten Vereinten Nationen: Mit Hilfe der UN-Mission wird in Bosnien das historische Schriftwerk „Haggadah von Sarajevo“ restauriert. Das reich illustrierte religiöse Buch gilt als eines der schönsten Kunstwerke der Juden aus dem 15. Jahrhundert und stammt aus Spanien. Die deutsche Expertin Andrea Pataki wurde mit der Restaurierung des Buchs betraut. Im kommenden Jahr soll es im Nationalmuseum von Sarajevo ausgestellt werden.

Was der Ticker sonst noch hergibt: Künstler und Wissenschaftler aus Südosteuropa treffen sich gerade in Bukarest zum „5. Balkan-Rundtisch“. Er wird vom New Europe College, Bukarest, sowie der Berliner Akademie der Künste und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften veranstaltet. Zu den Teilnehmern gehört auch der Schriftsteller und Akademiepräsident György Konrád. Auf Einladung des Rektors des New Europe College, Andrei Plesu, sollen in der rumänischen Hauptstadt unter dem Thema „Unsere merkwürdigen Städte“ die Gemeinsamkeiten einer urbanen Kultur in den Balkanstaaten auf architektonischer, sozialer, wirtschaftlicher und politischer Ebene zur Debatte stehen. Der erste Balkan-Rundtisch hatte unmittelbar nach dem Ende des Milošević-Regimes im Dezember 2000 in Berlin stattgefunden und fand seine Fortsetzung mit Treffen in Budapest, Novi Sad und Sofia.

Und schließlich ist noch die Liste der Ausstellungsorte für die 11. Documenta im kommenden Jahr ist komplett. Mit der ehemaligen Binding-Brauerei am Kasseler Hafen wird erstmals auch ein Industriegebäude genutzt. Daneben sind die bewährten innerstädtischen Standorte Fridericianum, Documenta-Halle, Kulturbahnhof und Karlsaue vorgesehen. Kunst in Unterführungen oder in der Fußgängerzone wie bei der zehnten documenta vor fünf Jahren wird es dagegen nicht geben. Auf dem Gelände der vor zwei Jahren stillgelegten Brauerei stehen das rund hundert Jahre alte Hauptgebäude und ein Neubau mit vier Hallen zur Verfügung. Über die Details der Nutzung soll erst im Januar entschieden werden.