„Schnell an den Start“

■ Jugendliche neu im Visier der Polizei

Bremerhaven – Bei der Bremerhavener Polizei herrscht Optimismus. Mit einem neuen „Patenschaftsmodell“ soll der Jugendkriminalität künftig wirkungsvoller begegnet werden.

Das Konzept sieht vor, dass für straffällige Jugendliche bestimmte „JugendsachbearbeiterInnen“ zuständig sind. Diese sollen schneller reagieren können, wenn Jugendliche auffällig werden. Durch den prompten und direkten Kontakt könne man direkter auf die jungen Leute bis 21 Jahre einwirken und vielleicht weitere Straftaten verhindern, heißt es in Bremerhaven. Damit orientiere sich die Polizei stärker auf die Person und weniger auf das Delikt. Bislang bestimmte die Straftat, welches Dezernat für die Jugendlichen zuständig war. Anlass für die Neuorganisation bot eine Analyse der Bremerhavener Kriminalstatistik. Danach waren drei von vier verdächtigen Raubtätern im Jahr 2000 noch keine 21 Jahre alt. Auch wer sich der gefährlichen Körperverletzung verdächtig gemacht hatte, war in fast der Hälfte aller Fälle (44 Prozent) unter 21, meist männlichen Geschlechts.

Das neue System der „intensiveren Ansprache“ wird auch das Umfeld Eltern-Schule-Freunde, bis hin zur Jugendhilfe, stärker einbeziehen und so auch präventiv wirken. Hoffnungsfroh schauen die 13 zuständigen Bremerhavener ErmittlerInnen dabei ins niedersächsische Delmenhorst und nach Oldenburg – wo allerdings klare Erfolgsstatistiken auch nach mehrjähriger Erfahrung noch nicht vorliegen. ede