Revolte niedergeschlagen

ADELAIDE taz ■ Mit Tränengas und Wassserwerfern haben australische Wachmannschaften gestern die rebellischen Flüchtlinge im Internierungslager Woomera in der südaustralischen Wüste gebändigt. Es war der dritte Tag des Protests der über 1.000 Lagerinsassen gegen die langwierige Bearbeitung ihrer Asylanträge. Auch in der Nacht zu gestern steckten die Flüchtlinge wieder mehrere Lagergebäude in Brand. Frauen und Kinder bewarfen die Feuerwehr mit Steinen, Männer gingen mit Eisenstangen gegen Sicherheitsbeamte vor. Ein Loch im Stacheldraht zeugte von einem Ausbruchversuch. Mit diesem achten Aufruhr in dem Lager in weniger als einem Monat haben die Asylbewerber die Sympathien vieler Australier verspielt, die jetzt die Deportation fordern. Amnesty international fordert dagegen eine Untersuchung der australischen Gepflogenheit, jeden „illegalen“ Einwanderer zwangsweise in ein gefängnisartiges Lager zu stecken. In der Nacht zu Dienstag hatten die Flüchtlinge 13 Gebäude angezündet, von denen vier niederbrannten. Der Justizminister und amtierende Einwanderungsminister Daryl Williams beschuldigte die Aufrührer einer „planmäßigen kriminellen Kampagne der Brandstiftungen“. Damit wollten sie die Regierung zwingen, ihnen die Aufenthaltsgenehmigungen zu erteilen. BBB