Das Amt arbeitet

■ Einträgliche Bilanz zu Schwarzarbeit

Illegale Beschäftigung und Verstöße gegen das Arbeitnehmer-Entsendungsgesetz haben in Hamburg weiter Hochkonjunktur – ob auf der Baustelle des Ex-Polizeipräsidiums oder in namhaften Res-taurants. „Mit unseren 72 Mitarbeitern sind wir ständig bemüht, Verstöße aufzudecken und Kontrollen durchzuführen“, zog Arbeitsamtschef Rolf Steil gestern Bilanz. „Keine einfache Aufgabe, die sehr viel Gespür und Engagement zu ungewöhnlichen Arbeitszeiten und -orten verlangen.“

Über 3800 Betriebe haben die Arbeitsamts-FahnderInnen im ablaufenden Jahr überprüft. Hieraus ergaben sich bis Ende November 8.565 Vorermittlungen, Ermittlungsverfahren oder Strafanzeigen. Allein auf Hamburgs Baustellen wurden über 6000 Arbeitende überprüft sowie Verwarn- oder Bußgeld in Höhe von sechs Millionen Mark ausgesprochen, weil Beschäftigte oder ausländische Unternehmen unter den gesetzlich festgelegten Mindestlöhnen eingesetzt worden waren.

„Eine verfeinerte Buchführung, aber auch die Angst vor Repressalien oder der Jobverlust der Arbeiter, lassen die Ermittlungen immer schwerer werden“, beklagt Steil. „Illegale Beschäftigung schadet insbesondere der heimischen Wirtschaft.“

Aber auch die so genannte „Schwarzarbeit“ wird von den Arbeitsamt-Kontrolleuren weiter erbarmungslos verfolgt. So regis-trierte die Behörde fast 3000 Fälle, in denen Personen eine Beschäftigung angenommen haben, ohne sie den Behörden zu melden, obwohl sie noch Arbeitslosengeld und -hilfe oder Sozialhilfe kassiert haben. Neben der Rückzahlung der bezogenen Leistungen sind auch deftige Strafen verhängt worden. Insgesamt sind hier Verwarnungs- und Bußgeld in Höhe von 586.000 Mark festgesetzt worden. kva