Feuergefechte im Kaschmir

Die Spannungen zwischen Indien und Pakistan nehmen deutlich zu. Pakistan versetzt Behörden in Grenzregion in Kriegsbereitschaft. Indien verlegt Truppen an die Grenze

ISLAMABAD afp/taz ■ Indien und Pakistan gehen weiter auf Konfrontationskurs. Pakistanische Einheiten nahmen am Sonntag in Kaschmir einen indischen Grenztrupp unter Beschuss und erschossen nach indischen Angaben zwei Soldaten. Auf pakistanischer Seite wurden zwei Zivilisten durch indisches Mörserfeuer getötet.

Islamabad warf Neu-Delhi massive Truppenbewegungen im umstrittenen Grenzgebiet vor und versetzte seine Luftwaffe in erhöhte Alarmbereitschaft. Die Behörden in Kaschmir wurden angewiesen, sich auf den Kriegszustand vorzubereiten. Washington und Moskau warnten vor einer weiteren Verschärfung des Konflikts.

Indische Grenzsoldaten seien südlich der kaschmirischen Winterhauptstadt Jammu bei einer „Routinepatrouille“ unter Beschuss genommen worden und hätten das Feuer erwidert, sagte ein indischer Armeesprecher. Dabei seien zwei Soldaten getötet und drei weitere verletzt worden. Ein pakistanischer Behördensprecher in Muzaffarabad sagte dagegen, indische Truppen zielten mit Mörsern und Granaten auf die Zivilbevölkerung. Zugleich rückten die Einheiten weiter vor. Ein ranghoher pakistanischer Offizier sagte am Samstag in Islamabad, indische Infanterieeinheiten und Panzer „in massiver Zahl“ seien an die Grenze verlegt worden. Pakistan werde „die notwendigen Gegenmaßnahmen“ ergreifen.