Wieso? Weshalb? Warum?

Wer im Kindergarten die Euroeinführung verpasst hat, kann sich mit Kinderbüchernauf die Währungsumstellung vorbereiten. Und wer nicht fragt, bleibt dumm

„Mit dem Euro geht es leichter. Der Euro spart Zeit, Geld und erleichtert den Handel“

BERLIN taz ■ Noch einmal schlafen, dann kommt der Euro. Damian freut sich schon auf das neue Geld. Erstens findet er alles toll, was neu ist. Und zweitens hat er zur D-Mark keine Beziehung, wird ihr also auch nicht nachtrauern. Damian ist fünf Jahre alt und fängt gerade erst an, zu verstehen, wofür man Geld überhaupt braucht.

Im Kindergarten ist der Euro längst eingeführt worden. Und zwar schon im Sommer. Die Erzieherinnen hatten Eurospielgeld mitgebracht. „Das gab’s umsonst bei der Berliner Bank“, erzählt eine. Die Kinder wissen längst, dass der kleinste Schein der Fünfer sein und dass es keine Fünf-Euro-Stücke geben wird. Damit die Kinder sich beizeiten an die neue Währung gewöhnen konnten, steht im Regal zudem ein neues Buch: „Wieso? Weshalb? Warum? Unser Geld.“ Auf der Titelseite des im Ravensburger Verlag erschienenen Buches ist eine Euromünze abgebildet.

Auf 16 Seiten wird den kleinen Lesern oder auch den großen Vorlesern erst einmal allgemein erklärt, „was Geld eigentlich ist“. Und wozu man Geld braucht, wie das mit dem Papiergeld funktioniert, wer die Münzen überhaupt erfunden hat und wie sie gemacht werden. Und: Wie man an Geld kommt.

„Geld kann man gewinnen, geschenkt bekommen, suchen und finden“, schreibt Autorin Angela Weinhold. „Die meisten Leute tauschen Geld jedoch gegen Leistung, das heißt, sie arbeiten, um Geld zu bekommen.“ Weiter hinten stellt Autorin Angela Weinhold dann die Frage, auf die es generell ankommt: Warum gibt es den Euro? Die Antwort ist simpel: Früher musste man Geld umtauschen, wenn man ins Ausland gefahren ist. „Mit dem Euro geht es leichter. Der Euro spart Zeit, Geld und erleichtert den Handel.“

Das Buch ist aus Karton und auf allen Seiten bunt illustriert – eher ein Bilderbuch als ein Lesebuch. Kleine Euromäuse hopsen herum und versuchen, dümmeren Mäusen eine Ein-Euro-Münze für 13 Cents zu verkaufen oder in der Waschmaschine eingelaufene Geldscheine auf der Bank gegen neue einzutauschen. Viele Bilder können die Kinder aufklappen, etwa die Hecktüre eines Geldtransporters, in der zwei Geldfälschermäuse in Handschellen sitzen. Daneben steht: „Geldfälscherei ist verboten und wird schwer bestraft.“

Ein Streifzug durch den Buchhandel zeigt: Einen Euroboom hat es in den Kinderbuchabteilungen nicht gegeben. „Unser Geld“ ist in drei großen Berliner Buchläden das einzige Kinderbuch zum Thema Euro, außer einem Eurorechenbuch für Drittklässler. Damian findet das Buch „cool“. Vor allem wegen des Spielgelds auf den letzten zwei Seiten, das man aus den vorgestanzten Formen drücken kann.KATHARINA KOUFEN

„Wieso? Weshalb? Warum? Unser Geld.“ Illustration und Text: Angela Weinhold, Ravensburger Verlag. 12,68 € (24,80 DM)