Hubertus von Butler führt deutsche Soldaten nach Afghanistan

■ Oldenburger General soll mit seiner Spezial-Brigade das deutsche Kontingent in Afghanistan bilden

Der Leiter der Oldenburgischen Luftlandebrigade 31, Carl Hubertus von Butler, soll das deutsche Kontingent der UN-Schutztruppe für Afghanistan führen. Der Brigadegeneral sei für diese Aufgabe vorgesehen, aber noch nicht endgültig bestätigt, sagte ein Sprecher der Bundeswehr in Potsdam. Seine Berufung hänge von der Struktur des internationalen Führungsstabes ab. Butler befehligt hauptsächlich Fallschirmjäger, die den Kern des deutschen Kommandos bilden sollten.

Das internationale Erkundungsteam, das am Neujahrstag nach Afghanistan abfliegen soll, umfasst auf deutscher Seite nunmehr acht Mann, sagte der Sprecher. Neu hinzugekommen sei ein Fachmann für Startbahn-Reparaturen, der den Flughafen in Kabul begutachten soll. Die anderen Teilnehmer seien der Einsatzführer, ein Mediziner, ein Experte für Logistik und Transport sowie zwei Militärs, die die Operation vorbereiten sollen. Hinzu kämen zwei Verbindungsoffiziere, die im britischen Militärstab mitarbeiten sollen.

Die Luftlandebrigade 31, die Carl Hubertus von Butler leitet, gehört zu den größeren Verbänden der Bundeswehr, die unter UN-Auftrag nach Afghanistan entsandt werden sollen. Rund 3.000 Soldaten gehören dazu. Die Einheit wird von Oldenburg aus kommandiert.

Unterstellt ist die Brigade einer „Division für spezielle Operationen“ (DSO) mit Kommandositz in Regensburg. Unter dem Dach der DSO operieren die der Öffentlichkeit sehr verschlossene Einheit KSK in Calw sowie die Luftlandebrigade 26 in Saarlouis mit Standorten in Lebach, Merzig, Saarlouis und Zweibrücken. Zugeordnet sind der DSO außerdem so genannte „Fernspäher“ im bayerischen Pfullendorf und eine Luft-Aufklärungskompanie in Lüneburg.

Zur Luftlandebrigade 31 gehören Standorte in Varel (Kreis Friesland), Wildeshausen (Kreis Oldenburg) und Oldenburg. In Varel und Wildeshausen sind Fallschirmjäger stationiert. Künftig soll auch ein Fallschirmjäger-Bataillon im sächsischen Doberlug-Kirchhain zu dem Verband rechnen. Zudem sind die Einheiten eingebunden in multi- nationale Verbände, zusammen mit Belgien, Großbritannien und Niederlande. Sitz des internationalen Kommandos ist Mönchengladbach.

Aus der Luft einsetzbare Soldaten der Brigade 31 waren im vergangenen Jahrzehnt vielfach an Krisen-Schauplätzen. 1995/96 wurden Angehörige der Einheit mit Blauhelm-Mandat nach Trogir in Kroatien geschickt. Unter NATO-Kommando gingen Angehörige der Brigade von 1996 an ins bosnische Sarajevo sowie nach Mazedonien und Jugoslawien. dpa