Rang drei der Charts

■ Erneuter Fall von BSE im Norden

Die Gesamtzahl der BSE-Fälle in Schleswig-Holstein hat sich auf 13 erhöht. Die Bundesanstalt für Viruskrankheiten der Tiere in Tübingen habe den neuen Fall am 31. Dezember bestätigt, teilte ges-tern das Landwirtschaftsministerium in Kiel mit. Die betroffene rotbunte Kuh sei am 28. September 1995 geboren worden und seitdem im selben Betrieb mit einem Bestand von 339 Tieren geblieben. 22 Tiere der so genannten Geburtskohorte würden nunmehr getötet. Bundesweit hat sich die Zahl der BSE-Fälle damit auf 131 erhöht.

Die Kohortenlösung wird seit 1999 in der BSE-geplagten Schweiz angewandt. Dabei werden alle Tiere aus der Herde getötet, die bis zu zwölf Monate vor und nach dem infizierten Rind geboren wurden sowie dessen direkte Vor- und Nachfahren. Zu Beginn der BSE-Krise in Deutschland vor einem Jahr waren regelmäßig ganze Herden abgeschlachtet worden – in der Regel dreimal so viele Tiere wie heute.

Mit dem jetzt bestätigten Fall verdrängt Schleswig-Holstein Baden-Württemberg von Platz drei der deutschen BSE-Hitliste. Diese wird geführt von Bayern mit 64 und Niedersachsen mit 18 Fällen. In Hamburg ist die Krankheit bisher noch nicht festgestellt worden.

Im Vergleich zu dem am stärks-ten unter BSE leidenden Land Großbritannien ist die Situation in Deutschland harmlos: Obwohl die Zahl der infizierten Rinder dort seit Jahren zurückgeht, lag sie im Jahr 2000 noch immer bei rund 1500. Ihren Höchststand hatte sie 1992 mit 36.000 Fällen erreicht. lno/taz