Besinnliches zum Jahresanfang
: Schweigen ist Gold

■ Die stressgeplagte Uni Oldenburg beruhigt mit einem „Raum der Stille“

Mit Jahresbeginn steht den Angehörigen der Universität Oldenburg ein „Raum der Stille“ zur Verfügung, der täglich in der Mittagszeit Rückzug aus der Hektik des Alltags ermöglichen soll. Der Psychologe Wilfried Belschner (Gesundheits- und Klinische Psychologie) ließ mit Sponsorengeldern einen Funktionsraum seines Arbeitsgebietes herrichten, der auch als Meditationsraum genutzt werden kann.

Geboren wurde die Idee für einen „Raum der Stille“ bereits vor vielen Jahren. Neben Belschner hatten sich der Psychologe Peter Gottwald, der Religionspädagoge Jürgen Heumann und der Philosoph Rudolf zur Lippe dafür stark gemacht.

Für eine solche Einrichtung gibt es viele Vorbilder. So sind zum Beispiel im Brandenburger Tor, im UNO-Hauptgebäude und auch in der Universität Konstanz für einen kurzen Rückzug aus der alltäglichen Betriebsamkeit „Räume der Stille“ hergerichtet, in denen die BesucherInnen Anspruch auf Ruhe und innere Einkehr haben. Universitätsgeschichtlich hat es Räume der Meditation auch früher gegeben. Hochschulen wurden in Europa nicht selten um eine Kirche oder Kapelle gebaut.

Der Oldenburger „Raum der Stille“ soll allerdings nicht kirchlich verortet werden, sondern allen Menschen in der religiös und weltanschaulich pluralen Wissensgesellschaft zur Verfügung stehen. In diesem Sinne kann der Raum abends auch von Gruppen genutzt werden – gleichgültig ob sie christlich, jüdisch, moslemisch oder buddhistisch orientiert sind.

taz