Der erste Smalltalk

Beim Südasiengipfel werden „zufällige“ Gespräche zwischen Indien und Pakistan nicht ausgeschlossen

KATHMANDU/ISLAMABAD afp/dpa/rtr ■ Trotz der Spannungen zwischen Indien und Pakistan haben sich die Außenminister beider Länder gestern bei einem Vorbereitungstreffen für den Südasiengipfel Saarc in Nepal die Hand gereicht. Jaswant Singh und Abdul Sattar lächelten und wechselten einige Worte. Gespräche während des Gipfels in Kathmandu sind nach Angaben beider Länder jedoch nicht geplant.

Pakistan hatte in den vergangenen Tagen mehrfach Dialogbereitschaft signalisiert. Indien dagegen lehnt wegen der militärischen Spannungen zwischen beiden Ländern bislang ein Treffen von Präsident Atal Behari Vajpayee mit Pakistans Militärmachthaber Pervez Muscharraf am Rande der Südasienkonferenz ab. Der dreitägige Saarc-Gipfel beginnt morgen. Indische Zeitungen spekulierten gestern jedoch über „zufällige“ Treffen am Rande des Gipfels. Dies schließe Indiens Regierung nicht aus, berichtete The Hindu.

Pakistans Außenamtsprecher Aziz Ahmed Khan sagte gestern, Islamabad werde weiterhin die islamistischen Rebellen im indischen Teil Kaschmirs unterstützen. Er sprach von „moralischer und politischer Unterstützung für den gerechten, einheimischen und legitimen Kampf“ um die Freiheit Kaschmirs. Indien spricht dagegen von „Terrorismus“.

Die von Indien des Anschlags auf das Bundesparlament in Delhi beschuldigte Gruppe Jaisch e-Mohammed drohte gestern in einer von Zeitungen im indischen Teil Kaschmirs veröffentlichten Erklärung mit „neuen tödlichen Attacken“. Bei zwei Granatanschlägen in Srinagar wurden gestern bereits insgesamt 20 Menschen verletzt.

Anfang kommender Woche will der britische Premierminister Tony Blair nach Indien und Pakistan reisen, um in dem Konflikt zwischen beiden Staaten zu vermitteln.

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