Free Willy – Tanker wird leer gepumpt

Der leckgeschlagene Tanker „Willy“ vor der britischen Küste soll leer gepumpt und schwimmfähig gemacht werden. Erst anschließend könne ein starker Schlepper das Schiff zur nächstgelegenen Werft bringen, teilte Heinrich Rieck, der Geschäftsführer der Reederei Carl F. Peters, gestern in Bargteheide (Kreis Stormarn) mit. „Das kann noch einige Tagen dauern“, sagte Rieck. Da das Schiff auf felsigem Untergrund liege, könne es nicht sofort freigeschleppt werden. Das sei mit höheren Risiken für die Umwelt und das Schiff verbunden.

Die akute Gefahr einer Explosion oder für die Umwelt besteht nach übereinstimmender Einschätzung der britischen Küstenwache und des Reeders nicht mehr. „Nach unserer Einschätzung hat sie auch nie bestanden“, sagte Rieck. Zunächst war befürchtet worden, dass sich Überreste und Dämpfe aus der gelöschten Benzinladung des 3000-Tonnen- Tankers „Willy“ entzünden könnten. Vorsorglich wurden aus dem Küstenort Cawsand 150 Bewohner in Sicherheit gebracht. Sie kehrten in der Nacht zum Donnerstag in ihre Häuser zurück.

Die unter zypriotischer Flagge fahrende „Willy“ hat laut Küstenwache noch etwa 90 Tonnen ihres eigenen Dieseltreibstoffs sowie Maschinenöle an Bord. Das Schiff war nach dem Löschen der Benzinladung in Plymouth am Dienstagabend in der Bucht von Cawsand vor Anker gelegen und auf felsigen Grund aufgelaufen. Dabei wurde ein Riss in den Rumpf geschlagen. Alle 12 Besatzungsmitglieder wurden in Sicherheit gebracht.

Laut Rieck hat die beauftragte Bergungsfirma vorgeschlagen, das Öl aus den Bunkertanks an Land zu pumpen und mit Tankwagen abzutransportieren. Das sei möglich, weil der Schiffsrumpf nur 200 Meter vor der Küste liege. Anschließend will die Bergungsfirma eventuelle Lecks abdichten und Ballast aus dem Schiff entfernen, bis das Schiff sich von den Felsen löse und wieder schwimme. Vor Ort stehe ein 13.000-PS-Schlepper bereit, der die „Willy“ ohne Mühe auf den Haken nehmen könne. lno