Malik bleibt drin

Totalverweigerer Malik S. ist erneut für 21 Tage in Arrest. Kampagne gegen Wehrpflicht hält das für ungesetzlich

Der Berliner Totalverweigerer Malik S. ist gestern erneut für 21 Tage in Arrest genommen worden. Die Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär hält das für ungesetzlich und fordert die sofortige Entlassung aus dem Arrest.

Der 19-Jährige wurde bereits am 1. November zum Wehrdienst einberufen. Zwei Tage später meldete er sich bei seiner Einheit in Breitenbach bei Itzehoe, seitdem hat er alle Befehle konsequent verweigert (taz vom 1. 11. 01). Bisher wurden gegen den Totalverweigerer drei Disziplinararreste mit einer Gesamtdauer von 56 Tagen vollstreckt. „Damit weicht die Bundeswehr deutlich von der üblichen Praxis ab, keinen über 63 Tage andauernden Arrest zu verhängen“, sagte gestern Ralf Siemens, Sprecher der Kampagne. Mit der vierten Arrestierung sei Malik S. insgesamt 77 Tage in Arrest. Damit versuche die Bundeswehr, den Willen des Kriegsdienstverweigerers zu berechen. Nach den gesetzlichen Bestimmungen dürfe die Arrestierung allerdings keinen Strafcharakter annehmen. Genau diesen sieht die Kampagne aber in Malik S. erneutem Arrest. „Das ist ungesetzlich“, sagt Siemens und fordert die sofortige Freilassung. SAM