Gnadenfrist für Bratwürste

Die Wurstbude am Pariser Platz – mitten zwischen Botschaftsneubauten, Banken und dem Hotel Adlon – hat eine Gnadenfrist erhalten. Der Stand am Brandenburger Tor dürfe vorerst bis Ende Oktober dieses Jahres weiterbetrieben werden, teilte das Bezirksamt Mitte mit. Bis alle Arbeiten an dem Platz beendet seien, dürfe die Bude bleiben. An dem Stand stärken sich täglich hunderte Touristen. Auch prominente Wurstesser wie Rockstar Udo Lindenberg und Schauspielerin Iris Berben sowie Bundestagsabgeordnete wurden schon gesichtet. Einer der beiden Betreiber, Curt Bösenberg, kommentierte den Aufschub der Schließung mit gemischten Gefühlen: „Einerseits ist das für uns wunderbar, andererseits aber auch hart, da wir jetzt schon wissen, dass es dann in zehn Monaten zu Ende ist.“ Bereits im April 2000 wollte die Behörde den Stand aus ästhetischen Gründen vom Pariser Platz verbannen. Grund war eine Verschärfung des Straßenrechts, nach der einige städtebaulich bedeutende Plätze für fliegende Händler und Imbissstände tabu sind. DPA