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: Der Teufel hinter dem Komma

Falschrechner stiften Verwirrung

Die Einführung des Euros sei reibungslos verlaufen, freut sich das Finanzministerium. Doch der Teufel steckt im Detail, genau genommen an der zweiten Stelle hinter dem Komma. Denn in Berlin sind etliche falsch programmierte Rechner im Umlauf, die Mark-Beträge auf Knopfdruck in Euro-Summen umwandeln. Statt 1,95583 Mark pro Euro benutzen die Geräte einen Kurs von 1,96. „Ist einfacher so“, dachten sich wohl die Hersteller in Fernost – und stürzen die Menschen hier zu Lande in große Verwirrung.

Ausgegeben wurden die Falschrechner nicht nur von Banken, sondern auch von der Landesregierung. Die Gewinner eines Quizes erhielten das heimtückische Gerät vom Roten Rathaus als Preis. Beim Handeln an der Dönerbude kann dem Normalberliner die Pfennigdifferenz Wurts sien. Aber man kann nur hoffen, dass die Finanzsenatorin selbst keine Spielernatur ist und einen der Falschrechner absahnte. Oder dass die frisch gebackenen Koalitionäre ihre Sparsummen mit den Fernostprodukten addierten. Denn dann sind die Einsparungen noch heftiger als bisher angenommen. Mit den 1,07 Milliarden Euro, die Rot-Rot sparen will, meint das Bündnis dann eigentlich 2,1044772 Milliarde Mark. Dank des kleinen Rundungsfehlers macht das mal eben über 4 Millionen Mark mehr, als die mit dem richtigen Kurs errechnete Summe. ALL