Kaufrausch mit Euro

Erster Samstag mit neuer Währung: Akzeptanz steigt stetig. Viele Kunden haben gar keine Mark mehr

Der erste Samstag mit der neuen Währung hat dem Einzelhandel gute Umsätze und volle Häuser beschert. Die Euroakzeptanz nehme täglich zu, sagte Nils Busch-Petersen vom Gesamtverband des Berliner Einzelhandels. Viele Kunden hätten gar keine Mark mehr im Portemonnaie, zwischen 70 und 80 Prozent würden nur noch in Euro bezahlen. Auch mit neuer Währung sei es ein „völlig normaler Tag“ für den Handel, die Umsätze lägen auf Vorjahresniveau.

„Der Euro hat mittlerweile die Oberhand“, stellte auch der Sprecher des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels, Hubertus Pellengahr, fest. Bundesweit meldeten die Händler „business as usual“, die neue Währung beeinflusse das Kaufverhalten der Verbraucher kaum noch. „Die Menschen brechen nicht in Kaufrausch aus, sie zeigen aber auch keine Zurückhaltung“, sagte Pellengahr. Es werde „vorsichtig und vernünftig“ eingekauft. Der Umsatz sei wie im Vorjahr.

Bei Karstadt am Hermannplatz herrschte am Samstag ebenfalls reger Betrieb. „Es flutscht richtig – mit dem Euro gibt es überhaupt keine Schwierigkeiten mehr“, sagte der stellvertretende Geschäftsführer Peter Krause. Die Sensibilität sei auf beiden Seiten sehr hoch. Glücklicherweise gebe es kaum noch Kunden, die mit einem Tausendmarkschein ein Päckchen Kaugummi kaufen wollten, um auf diese Weise Euros zu erhalten. „Es hat sich unwahrscheinlich schnell normalisiert“, sagte Krause. „Im Februar wird von der Mark niemand mehr sprechen.“

Angesichts frostiger Außentemperaturen war in den Geschäften vor allem Winterkleidung gefragt. „Alles rund um den Wintersport geht sehr gut“, erklärte Krause. Doch auch Spielwaren würden noch viel gekauft, was vor allem mit den weihnachtlichen Geldgeschenken zusammenhänge. In den Arkaden am Potsdamer Platz waren die Händler mit der Kundenfrequenz bis zum Mittag ebenfalls zufrieden. „Die Menschen sind neugierig auf den Euro“, sagte ein Sprecher. Das Umrechnen falle den meisten inzwischen leicht, im Übrigen gebe es auch das ein oder andere Schnäppchen zu machen. DPA