Klinger will zurück ins Amt

Stasi-verstrickter Referatsleiter in Schwerin besteht auf Wiedereinstellung. Gütetermin vor Gericht gescheitert

SCHWERIN ap ■ Der Gütetermin im Rechtsstreit um den wegen seiner Stasi-Vergangenheit aus dem Schweriner Bau- und Arbeitsministerium entlassenen Referatsleiter Ronald Klinger ist gestern vor dem Arbeitsgericht gescheitert. Der mit Wirkung vom 31. Dezember entlassene Klinger bestand auf Wiedereinstellung, während Arbeitsminister Helmut Holter (PDS) für das Land Mecklenburg-Vorpommern an der Kündigung festhielt. Wenn keine einvernehmliche Lösung gefunden wird – zum Beispiel eine andere Beschäftigung für Klinger – wird ab dem 21. März strittig verhandelt, so Schwerins Arbeitsgerichtsdirektor Dieter Sibbers. Klinger war erst nach langen Querelen auf Druck von Ministerpräsident Harald Ringstorff entlassen worden. Holter hatte ursprünglich „als Akt der Versöhnung“ an seinem Referatsleiter festhalten wollen. Der Minister hatte Klinger im Februar 2001 eingestellt, obwohl er von dessen Stasi-Vergangenheit gewusst haben soll. Holter hatte zunächst erklärt, er habe erst im August bei einer Regelanfrage bei der Gauck-Behörde von der früheren IM-Tätigkeit Klingers erfahren. Inzwischen räumte er ein, dass Klinger einmal etwas von Stasi-Kontakten angedeutet habe. Da dieser aber bereits vor der Zulassung als Rechtsanwalt überprüft und nichts beanstandet worden sei, habe er es nicht für relevant gehalten.