Flexibler einschulen

■ Grüne und SPD gegen PISA-Schnellschüsse

Die Bremer Grünen nennen den Vorschlag von Niedersachsens Ministerpräsident Sigmar Gabriel, Kinder schon mit fünf Jahren einzuschulen einen „Schnellschuss“. Dieter Mützelburg, bildungspolitischer Sprecher der Grünen fordert stattdessen für Bremen, Kitas besser auszustatten und Kindergärtnerinnen eine qualifiziertere Ausbildung zu ermöglichen. Aber auch er findet das durchschnittliche Einschulungsalter in Bremen von gut sechseinhalb Jahren zu hoch.

Das sieht die SPD, die gerade von einer bildungspolitischen Klausur zurück ist, genauso. Die Bildungspolitikerin Ulrike Hövelmann plädiert für flexiblere Einschulungstermine und einen fließenden Übergang von Kita zur Schule. „Das Problem ist, dass wir zwei Systeme haben, die beide den gleichen Kunden, das Kind, betreffen.“ Wenn man beide Institutionen aber enger verknüpft, dann „steigen die Ansprüche an den Kindergarten“, so der jugendpolitische Sprecher Frank Pietrzok. Und das habe Auswirkungen auf Ausbildung und Vergütung der Erzieherinnen, die bei letzterem im Vergleich zu GrundschullehrerInnen sehr im Nachteil seien. Gleichwohl warnt Pietrzok auch die Grünen davor, „die Pistole zu schnell zu ziehen“: „Man kann jetzt nicht drei, vier Maßnahmen aus der Tasche zaubern“. In der SPD will man daher zunächst Bildungsziele für die verschiedenen Altersstufen verbindlich formulieren „und dann sehen, von welcher Institution sie am besten umgesetzt werden. hey