Der Laie denkt

Werbung rentiert sich

Die KPS-Gruppe hat das Musical „Hair“ offenbar schon abgeschrieben. Warum sonst hat der Weser-Report, das Anzeigenblatt der Gruppe, schon gestern keine Werbung mehr für „Hair“ gemacht, während andere Events, die zum KPS-Geschäft gehören, groß beworben werden? Würde es wirklich darum gehen, den Saal schnell ein wenig mehr zu füllen, könnte Werbung doch nicht schaden, denkt der Laie. Aber die von KPS sind die Experten – und die wollen sich die Werbung für ihr Musical im eigenen „Weser-Report“ von Bremen bezahlen lassen. Geniale Idee. Soll niemand sagen, das sei Subvention.

„Wir lassen uns nicht erpressen“, hatte SPD-Fraktionschef Jens Böhrnsen letzten Oktober laut gesagt: „Kein Steuergeld mehr für Hair.“ Und: Das „Ende der Fahnenstange“ sei erreicht. Auch CDU-Fraktionschef Jens Eckhoff verwies darauf, dass es keine direkte Subventionierung des Hair-Unternehmens geben werde. Der Kompromiss war, dass die überregionale Tourismuswerbung, die Hair berücksichtigt, mit Staatsgeld forciert wird. Übernachtungsgäste sollen Bremens Kassen füllen.

Soweit das Geschwätz von gestern. Wenn der dreiköpfige Beirat der Marketing-Gesellschaft, in dem Böhrnsen und Eckhoff die Mehrheit haben, zustimmt, die Marketing-Aktionen für Hair in Bremen und umzu unter dem Etikett „Tourismuswerbung“ zu finanzieren, wird man mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden sagen können: Sie haben sich erpressen lassen. Klaus Wolschner