Rechte Wechselspiele

■ Ehemaliges REP-Mitglied Uwe Ellefsen soll vielleicht aus der Schill-Partei fliegen

„Ronald Schill hat unsere Forderungen aufgegriffen“, verkündet Thomas Nissen als Hamburgs Landesvorsitzender der Republikaner (REP). Dies sah auch das ehemalige REP-Mitglied Uwe Ellefsen so, und trat in die Schill-Partei ein. Mittlerweile sitzt er am Telefon der Harburger Fraktion. Vermutlich nicht mehr lange. Denn laut Bausenator Mario Mettbach seien Verbindungen zur „ganz ganz Rechten“ mit der Schill-Partei unvereinbar. Über einen Parteiausschluss möchte aber der Bezirksfraktionsvorsitzende Raimund Winckler nicht reden. Gegenüber der taz verweigert er jede Äußerung. Stattdessen legt er bei telefonischen Nachfragen den Hörer auf. Alleine Manfred Silberbach, Harburg-Koordinator, erklärt: „Das bedeutet den Partei-Ausschluss.“ Doch bisher steht Silberbach mit der Position alleine da.

„Dies ist ein besonderer Fall“, betont nämlich Schill-Sprecherin Karina Weber. Nach eigenen Aussagen wäre Ellefsen, so Weber, von der SPD beauftragt worden, den REPs beizutreten, um diese zu beobachten. „Dies werden wir überprüfen“, verspricht sie und vermutet aber: „Herr Ellefsen wird wohl von sich aus austreten.“ Von den Harburger Nachrichten auf Ellefsens Behauptung angesprochen, erwidert indes SPD-Kreisgeschäftsführer Rüdiger Schulz: „Etwas Verrückteres habe ich noch nie gehört“. Zwar wäre Ellefsen vor dem REP-Beitritt SPD-Mitglied gewesen, aber solch einen Auftrag hätte es nicht gegeben. „Völlig undenkbar“, betont auch der damalige SPD-Kreisvorsitzende Harald Muras und droht an, „wenn er dies öffentlich behauptet, verklage ich ihn“. Andreas Speit