Dividende runter!

Siemens soll weniger Geld an die Eigentümer zahlen, fordert der Verein der Belegschaftsaktionäre

BERLIN taz ■ Etwa 1.000 Mitarbeiter verweigern Siemens-Vorstand Heinrich von Pierer die Entlastung für das vergangene Geschäftsjahr 2000/2001. Die Beschäftigten besitzen Aktien des Konzerns und haben dem Verein „Belegschaftsaktionäre, Unsere Aktien e.V.“ ihre Stimmrechte für die heute stattfindende Hauptversammlung (HV) übertragen. Der Verein kritisiert den Vorstand, weil dieser allen Aktionäre eine zu hohe Dividende zahle.

Einen Euro pro Aktie will das Unternehmen überweisen. Das ist zwar weniger als 1999/2000 – damals wurden 2,4 Euro pro Anteil ausgeschüttet. Aber nicht wenig genug: „Die Shareholder sollen ihren Solidarbeitrag leisten“, sagt Wolfgang Niemann, Betriebsrat und Vorsitzender des Vereins. Statt eines Euro pro Aktie sollten sie nur 0,9 Euro empfangen. Schließlich müssten rund 17.000 Beschäftigte ihre Arbeitsplätze räumen. Es ist sicher, dass die HV die Vorschläge des Vereins ablehnt.

Insgesamt arbeiten im Konzern rund 480.000 Leute. Siemens machte im Jahr 2000/2001 zwar noch zwei Milliarden Euro Gewinn, leidet aber unter massiven Umsatzeinbußen bei Datennetzwerken, Handys und Chips. HANNES KOCH

www.unsereaktien.de