Filz-Vorwurf gegen Mettbach

Bausenator Mario Mettbach (Schill-Partei) ist gestern dem Vorwurf entgegengetreten, er betreibe Vetternwirtschaft, weil er seine Lebensgefährtin Claudia Häge als persönliche Referentin beschäftigt. Der Senator hatte einen Hinweis bekommen, dass Die Welt dies am Sonnabend berichten würde. „Ich habe die Notwendigkeit gesehen, Positionen mit Personen zu besetzen, die mein absolutes Vertrauen besitzen“, rechtfertigte sich Mettbach bei einer eilig anberaumten Pressekonferenz.

Mettbach zufolge ist Claudia Häge 26 Jahre alt. Sie habe als Verwaltungsfachangestellte in Nordrhein-Westfalen gearbeitet und sich anschließend zur Physiotherapeutin ausbilden lassen. Bei ihrer Einstellung sei allen formalen Kriterien genüge getan worden. So habe er auch den Personalrat mit der Einstellung befasst. Der Senator konnte sich allerdings nicht mehr daran erinnern, ob er diesen auf sein persönliches Verhältnis zu Häge hingewiesen hat. „Es war für jeden in dieser Behörde offensichtlich, dass hier eine persönliche Beziehung besteht“, so Mettbach.

Häge sei über einen Zeitvertrag in der Baubehörde beschäftigt, der mit dem Ablauf der Legislaturperiode ende. Sie werde besoldet wie andere Referenten auch – nach BAT 2a mit einer Zulage nach BAT 1b. Im übrigen, so Mettbach, habe er außer seiner Lebensgefährtin lediglich seinen Büroleiter Carsten Schuldt in die Behörde mitgebracht. Beide seien nicht Mitglied in der Schill-Partei. Mettbach: „Ich sehe keine Gründe, Schuldgefühle zu entwickeln.“

Filz-Vorwürfe gegen den neuen Senat hatte es bereits im vergangenen Herbst gegeben, als die Freundin von Innensenator Ronald Schill, Katrin Freund, Schul-Staatssekretärin werden sollte. knö