Leben für den Frieden

■ Neue Stiftung auf den Spuren Ludwig Quiddes

Herausragende Beiträge auf dem Gebiet der Freiheitsrechte und der Friedensforschung sollen künftig mit einem „Ludwig-Quidde-Preis“ gewürdigt werden. Die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung werde von der in Hannover und Bremen gegründeten „Ludwig-Quidde-Stiftung“ verliehen, sagte Torsten Quidde, der Stiftungsgründer. Die Stiftung wolle dazu beitragen, das Lebenswerk des Friedensnobelpreisträgers stärker in das öffentliche Bewusstsein zu rufen.

Der in Hannover lebende 69-jährige Jurist ist ein Nachfahre des Historikers Ludwig Quidde (1858-1941), der aus Bremen stammt. Ludwig Quidde engagierte sich als Präsident der Deutschen Friedensgesellschaft und Mitglied des Internationalen Friedensbüros für die deutsche Friedensbewegung. Abrüstung, der Ausbau des Völkerrechtes und die deutsch-französische Verständigung gehörten zu den Schwerpunkten seiner Arbeit.

Quidde wurde 1890 zum Professor am Preußischen historischen Institut in Rom berufen. Bekannt wurde er 1894 durch seine gegen Wilhelm II gerichtete satirische Schrift „Caligula“. 1927 erhielt Quidde gemeinsam mit dem Franzosen Ferdinand Buisson den Friedensnobelpreis. 1933 floh er vor den Nazis in die Schweiz, wo er 1941 starb.

Wissenschaftlich wird die gemeinnützige Stiftung durch den Bremer Friedensforscher Dieter Senghaas begleitet. Zum sechsköpfigen Stiftungsvorstand gehören neben ihm und dem Gründer die Bremer Historiker Karl Holl und Hans Kloft, der Präsident des Bundesarchivs in Koblenz, Hartmut Weber, und der Bochumer Völkerrechtler Knut Ipsen. Der Stiftungsvorstand will sich am 4. April in Bremen zu seiner konstituierenden Sitzung treffen. epd