Kanzler kommt

Schröder will heute mit ostdeutschen Waggonbauern sprechen. Betriebsbesetzung in Vetschau ausgesetzt

BERLIN ap/taz ■ Bundeskanzler Gerhard Schröder will sich heute mit Belegschaftsvertretern der von der Schließung bedrohten ostdeutschen Bombardier-Werke treffen. Dabei solle es erneut um Chancen für die Rettung der Standorte Halle-Ammendorf und Vetschau gehen, sagte ein Sprecher der IG Metall am Mittwoch. Auch das Land Brandenburg will eingreifen. Außerdem wolle der Aufsichtsrat der Bombardier-Transportation am 12. Februar erneut über das Schicksal der Werke mit insgesamt 1.000 Beschäftigten beraten. Ursprünglich hatte das Gremium das Aus für beide Standorte am vergangenen Montag besiegeln wollen. Die Sitzung war jedoch nach einem Treffen von Bombardier-Chef Pierre Lortie mit Schröder verschoben worden.

Unterdessen beschloss die Belegschaft des Werkes im brandenburgischen Vetschau, ihre am Dienstag unterbrochene Betriebsbesetzung nicht fortzusetzen. Das Management habe die wichtigsten Forderungen der Mitarbeiter erfüllt, sagte ein Gewerkschaftssprecher. So seien die Vorbereitungen für eine Verlagerung der Produktion aus Vetschau nach Polen und Tschechien abgebrochen worden.

Bombardier hatte die Standorte übernommen, als die Kanadier im Mai 2001 den Konkurrenten Adtranz von DaimlerChrysler kauften. Sie stiegen damit zum größten Schienenfahrzeug-Anbieter weltweit auf. REM