Massendemos für und gegen Chávez

CARACAS afp ■ Mehr als 200.000 Venezolaner sind am Mittwoch in der Hauptstadt Caracas auf die Straße gegangen – die einen, um gegen die geplanten Wirtschaftsreformen von Präsident Hugo Chávez zu protestieren, die anderen, um dem Staatsoberhaupt ihre Unterstützung zu bekunden. Rund 1.600 Polizisten sicherten den Marsch der Opposition ab.

Chávez selbst marschierte an der Spitze seiner Unterstützer zum Parlamentsgebäude. Der Populist versprach erneut, die „unmoralischen“ Großfarmen zu „beseitigen“. Sie hemmten die Entwicklung des Landes. Die Ärmsten der Armen würden bald eigenes Land zugeteilt bekommen. Die geplante Landreform werde mit der Austeilung von Besitzurkunden beginnen.

Chávez hatte Mitte November ein Gesetz erlassen, das eine stärkere staatliche Kontrolle der größten Wirtschaftszweige Landwirtschaft, Fischerei und Ölindustrie vorsieht. Dies hat vor allem die Mittelklasse weiter gegen den Präsidenten aufgebracht. Die Demonstrationen am Mittwoch fielen auf den 44. Jahrestag des Sturzes von Diktator Perez Jimenez.