Gegen rechts geschult

■ Bertini-Preise sind vergeben worden

„Schule ist vor allem wichtig, um soziales Miteinander zu lernen. Mathe kann man auch zu Hause büffeln“, sagt Sarah Sorge. Die 18-Jährige erhielt gestern gemeinsam mit ihrer Freundin Nele Weber einen der sieben diesjährigen Bertini-Preise für SchülerInnen, die besondere Zivilcourage zeigen. Die beiden Gymnasiastinnen hatten weitgehend ohne Hilfe von Eltern und Lehrern im vergangenen Jahr einen aufwendigen Projekttag zum Thema Fremdenfeindlichkeit organisiert und durchgeführt. Dazu angeregt wurden sie, weil an ihrer Schule immer mehr Hakenkreuz-Schmierereien aufgetaucht waren. Den ersten Preis erhielt Tobias Fernau für seine Kampagne gegen Rechts. Während seiner Realschulzeit veranstaltete er eine Podiumsdiskussion und zwei Demonstrationen gegen Naziaufmärsche in Bramfeld. „Ich habe meine eigene Arbeit gar nicht so hoch eingeschätzt“, freut sich der 17-Jährige, der mittlerweile das Wirtschaftsgymnasium besucht, über die Ehrung. Weitere Preisträger sind die Klasse 9a der Schule Altrahlstedt, die ehemalige 9. Hauptschulklasse der Katholischen Schule St. Paulus, die Klasse 8b der Gesamtschule Fischbek, sowie SchülerInnen des Gymnasiums Dörpsweg und des Gymnasiums Alstertal.

Der Bertini-Preis wird seit 1998 vom Schulsenator, dem NDR und anderen Förderern gestiftet. Prominentester Pate und Namensgeber ist Ralph Giordano mit seinem Roman „Die Bertinis“. ako